Chorfreizeit-Teilnehmer gestalten Festgottesdienst

Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz sowie eine Teilnehmerin aus Ungarn gestalteten nach einer zweieinhalbtägigen Chorfreizeit den Festgottesdienst an Palmsonntag mit Apostel Burchard. Dazu waren alle Gemeinden des Kirchenbezirks Göttingen ins Kurhaus Bad Sachsa eingeladen.

Nach 2009 und 2011 fand Ende März 2015 im Südharz wieder ein Chorworkshop unter dem Motto „Tut mir auf die schöne Pforte“ mit Bodo Bischoff statt. Erstmals wurde das Internatsgymnasium Pädagogium in Bad Sachsa mit seinen vielfältigen Räumlichkeiten genutzt. Etwa 30 Teilnehmer waren in den Internatsunterkünften sowie weitere 40 Teilnehmer in zwei umliegenden Pensionen untergebracht. Die hauseigene Küche des Internates übernahm die komplette Verpflegung für alle Teilnehmer.

In zweieinhalb Tagen wurde ein anspruchsvolles und umfangreiches Programm (s. unten) meist neuer Chorliteratur aus dem neuen Chorliederbuch der Neuapostolischen Kirche eingeübt. Die intensiven Chorproben füllten den ganzen Tag und auch die Abende aus. Neben Tutti- und Stimmproben konnten alle Teilnehmer zweimal eine 30-minütige Einzelstimmbildung bei versierten und erfahrenen Stimmbildnerinnen absolvieren.

Aufgrund der großen Teilnehmerzahl war es möglich, den bekannten 100. Psalm „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ in der 8-stimmigen Fassung von Felix Mendelssohn Bartholdy einzuüben.

Musikalisches Programm der Chorfreizeit:

  • Charles Heap/Klaus Fischbach: „Komm her, freu dich mit uns“ (CB 113)
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: „Ehre sei dem Vater“ (CB 137)
  • Joachim Neander/Carsten Borkowski: „Tut mir auf die schöne Pforte“ (CB 125)
  • Melchior Frank/Herrmann Ober: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt“ (CB 426)
  • Albert Becker: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ (CB 123)
  • Moritz Hauptmann: „Ich komme vor dein Angesicht“ (CB 111)
  • Johann Adam Hiller: „Der Friede Gottes“ (CB 197)
  • Herrmann Ober: „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes“ (CB 400)
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ (CM alt 224)

Bericht Chorfreizeit: TK, Bad Lauterberg

Informationen zum Chorleiter Prof. Dr. Bodo Bischoff unter:
https://www.uni-kassel.de/fb01/institute/musik/lehrende/prof-dr-bodo-bischoff.html

Festgottesdienst

Den Abschluss des Chorworkshops bildete ein Festgottesdienst mit Apostel Burchard am Palmsonntag im Kurhaus in Bad Sachsa, der musikalisch von den Sängern des Projektchors gestaltet wurde. Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort

„Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der?“ (Matthäus 21,10).

Apostel Burchard ging zunächst auf das Motto des Chorworkshops „Tut mir auf die schöne Pforte“ ein. Jede Pforte, die Gott öffnet, sei eine schöne Pforte, führte der Apostel aus. Die Palmsonntagsbotschaft für uns sei, dem Herrn und den Menschen unsere Herzen zu öffnen. Mit Blick auf die Menschen in Not, die auch unsere Nächsten sind, nutzte er die Gelegenheit, allen einen besonderen Dank auszusprechen, die mit ihren Spenden die karitativen Tätigkeiten der Kirche unterstützten.

Im Weiteren ging der Apostel auf das „Wer ist der?“ aus dem vorgetragenen Bibelwort ein. Nicht nur die Menschen in Jerusalem hätten sich damals diese Frage gestellt, sie würde auch heute noch gestellt, so der Apostel. Anhand einiger Punkte beantwortete er diese Frage:

  • Er sei nicht ein zu fürchtender Allmächtiger, sondern der Gott der Liebe, dem wir uns wohl in Ehrfurcht nahen würden, aber dessen Liebe wir doch auf uns ziehen dürften.
  • Er sei kein ferner Gott, sondern nahe den Menschen; gerade denen, die sich schwach, einsam oder verlassen fühlten. Diesen gelte seine Liebe und Hilfe besonders.
  • Er sei nicht verborgen, man müsse ihn nicht sein Leben lang suchen. Sein Licht schiene voller Wärme ins Dunkle denen, auf die Jesus in der Bergpredigt hingewiesen habe: den geistlich Armen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.
  • Er sei kein abstrakter Gott, sondern in Jesus ganz konkret und zum Anfassen in Jesus Christus in seiner Liebe und Freundlichkeit als Vorbild zu den Menschen gekommen. Wir können aus seinem Evangelium die Kraft ziehen, ihm ähnlich zu sein.
  • Er sei unser Herr, Heiland und Seelenbräutigam.
  • Er sei bei uns, mit uns und für uns. Das sei die stärkste Kraft unseres Lebens.
  • Er ist der, den wir lieben, das sei unsere Palmsonntagsantwort.

Im Hinblick auf den Karfreitag und das Opfer Jesu wies der Apostel darauf hin, dass das Kreuz der Ernstfall der Liebe gewesen sei. Auch nach dem Wechselbad der Gefühle von Palmsonntag bis Karfreitag, noch als er am Kreuz für uns starb, hätte seine Liebe der Mutter und dem Jünger gegolten. Und er hat dem Schuldigen an seiner Seite den Weg ins Paradies frei gemacht. So sei seine Liebe auch heute noch gleichmäßig, unwandelbar.

Im Rahmen des Festgottesdienstes ordinierte der Apostel für die Gemeinde Bad Sachsa einen Priester und bestätigte zwei weitere Priester in ihrem Amt für die Gemeinde Northeim. Für die Gemeinde Göttingen wurde ein weiterer Diakon ordiniert.

Bis auf den Titel „Schaffe in mir Gott ein reines Herz“ wurden im Festgottesdienst alle eingeübten Chorwerke (s.o.) vorgetragen. Eine besondere Freude war es für Bodo Bischoff und Apostel Burchard, mit ihrem Glaubensbruder Toni Däppen (Bern/Schweiz) einen lieben Weggefährten aus der gemeinsamen Arbeit in der Projektgruppe Musik (NAK International) begrüßen zu können. Bruder Däppen übernahm im Festgottesdienst den „Orgeldienst“. Viele der etwa 300 Gottesdienstteilnehmer ließen es sich im Anschluss an den Gottesdienst nicht nehmen, sich für die musikalischen Darbietungen zu bedanken.

HB, Fotos: KJ