Seniorengottesdienst im Kirchenbezirk Göttingen

Trotz hoher Temperaturen am Sonntag, 24. Juli, haben sich 75 Gottesdienstbesucher aus dem Kirchenbezirk Göttingen nicht abhalten lassen: Sie und viele per Video und Telefon angeschlossene Glaubensgeschwister erlebten den ersten Seniorengottesdienst mit Apostel Ralf Vicariesmann in unserer Kirche in Göttingen. Um den hitzebedingten Belastungen an diesem Tag standhalten zu können, stand bereits im Eingangsbereich für jeden Gottesdienstbesucher eine Flasche mit kaltem Mineralwasser bereit.

Eingestimmt wurden die Gottesdienstbesucher vor dem Gottesdienst durch ein Doppelquartett unter der Leitung von Priester i.R. Holger Geschke (Hann. Münden) mit dem Lied „Eins im Geist und Streben“. Nach dem Verklingen des Eingangsliedes „Stimmt an mit vollem Klang“ (GB 328) und dem Vortrag des Doppelquartetts mit dem Lied „Jubelklänge, Festgesänge“ diente unser Apostel mit einem Bibelwort aus dem Buch Tobias (neu: Tobit in der Bibelfassung von 2017), aus dem 4. Kapitel, Vers 5:

„Gedenke des Herr, mein Kind, dein Leben lang und hüte dich, jemals in eine Sünde einzutreten und seine Gebote zu übertreten. Alle Tage deines Lebens übe Gerechtigkeit und wandle nicht auf den Wegen der Ungerechtigkeit.“

Zunächst brachte unser Apostel seine Freude darüber in Ausdruck, dass auch wieder Chormusik und Gemeindegesang im Gottesdienst erlebbar ist, worauf pandemiebedingt lange verzichtet werden musste.

In seiner Predigt ging unser Apostel darauf ein, dass der Vater Tobit seinem Sohn Tobias ein Vermächtnis mit auf den Weg gab, bevor dieser eine Reise antreten sollte, zu der ihn sein Vater beauftragt hatte. Dieses Vermächtnis – so erwähnte es unser Apostel – passt auch in den heutigen Kreis der Senioren: Er führte aus, dass auch alle Anwesenden geprägt sind von ihren Vätern und Müttern, aber auch in unserer Kirche durch manche Glaubensgeschwister und Lehrer/innen, die den persönlichen Lebens- und Glaubensweg begleitet haben. Er äußerte den Wunsch, dass jeder nun auch den Jüngeren etwas mit auf ihren Glaubensweg mitgeben mag.

Den Eltern von Tobias fiel es sehr schwer, den Sohn ziehen zu lassen. Aber der junge Tobias hatte einen Wegbegleiter, der sich ihm später als Engel offenbarte. „Aber auch wir müssen loslassen können“, so forderte der Apostel die Senioren auf. „Und auch wir geben den Jüngeren ein Vermächtnis mit auf den Weg.“ Auch wenn aktuell in der Pandemie, in der die Kirchen oft leerer geworden sind, die Frage aufkommt: Wo sind unsere Jugendlichen und unsere Kinder? Unser Apostel sagte dazu: „Vertrau auf Gott, denn er ändert seinen Plan nicht! Der Erlösungsplan unseres himmlischen Vaters wird von ihm nicht auf den letzten Metern aufgegeben.“

Apostel Vicariesmann ging anschließend auf den zweiten Teil des vorgelesenen Bibelwortes ein, in dem es heißt: „Alle Tage deines Lebens übe Gerechtigkeit und wandle nicht auf den Wegen der Ungerechtigkeit.“ Er stellte die Frage: „Wie üben wir denn Gerechtigkeit gegenüber dem Nächsten?“ Indem wir mit dem Nächsten von unserem Vermögen etwas teilen, wenn wir wahrnehmen, wie es dem Nächsten geht. Gott ist uns dabei ein weiser und nützlicher Ratgeber.

Nach der Predigt des Apostels und einem weiteren musikalischen Beitrag des Doppelquartetts richteten Priester Uwe Eggers (Gemeindevorsteher in Kalefeld-Willershausen) sowie Priester Thorsten Kleint (Gemeindevorsteher in Bad Lauterberg) ebenfalls noch einen Predigtbeitrag an die versammelte Gemeinde.

Zur Einstimmung auf die Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls sang die Gemeinde das Lied „Frisch von dem Throne des Lammes“ (GB 129). Zum Abendmahl wurde das Lied „O ein Gnadenmeer“ (GB 252) gesungen. Nach dem gemeinsam vorgetragenen Schlusslied „Lasst uns fröhlich Lieder singen“ (GB 275) trug der Chor noch das bekannte Chorlied „Alles Leben strömt aus dir“ (CM 131) vor.

Nach dem Gottesdienst hatten alle Gottesdienstbesucher noch die Möglichkeit, sich von unserem Apostel zu verabschieden, bevor sie sich auf den Heimweg begaben.