Bedrängnissen aktiv begegnen

Am Sonntag, 24. Juli 2011, versammelten sich etwa 140 Seniorinnen und Senioren des Kirchenbezirks in der neuapostolischen Kirche in Göttingen zum Seniorengottesdienst mit Apostel Achim Burchard. In den Monaten und Wochen zuvor hatten sich der Bezirksseniorenchor unter der Leitung von Priester i.R. Dieter Böhm sowie Instrumentalisten auf die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes vorbereitet.

Apostel Burchard legte dem Festgottesdienst das Bibelwort Römer 5, aus 3-5 zugrunde:

"...wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist."

Zu Beginn seiner Predigt ging der Apostel auf die schrecklichen Ereignisse in Norwegen ein. Er rief dazu auf, der Opfer aber auch urteilsfrei des Täters zu gedenken, denn Jesus nahm jeden an.

Eingehend auf das Bibelwort sagte der Apostel, dass es auch in unserer Kirche zuweilen unterschiedliche Meinungen gebe, die aber nicht das Glaubensfundament veränderten. Den Senioren komme aufgrund der Lebens- und Glaubenserfahrungen die Aufgabe zu, sich aktiv einzubringen. Er berichtete von Gemeinden, in denen Senioren zu Jugendveranstaltungen eingeladen wurden, man voneinander profitiert habe und das Verständnis füreinander gefördert worden sei.

Der Apostel nannte u.a. Daniel als ein großes Vorbild. In Gefangenschaft habe er die Speise verweigert, die sich mit den Ordnungen des Volkes Israel in damaliger Zeit nicht vertrug und sei bei dem geblieben, was er kannte. "Daniel beschäftigte sich nicht mit der Frage, ob ihm die Speise schaden könnte. Er lehnte sie ab und mied das Risiko", sagte der Apostel und riet, sich nicht auf die vielfältigen Meinungen, die umher schwirren, einzulassen. Bedrängnisse entstünden auch durch eigene Unzulänglichkeiten und Unzufriedenheit. Das Vertrauen auf die Hilfe Gottes stärke dann die Geduld. Die daraus gewonnenen Erfahrungen führten zur Bewährung, wie auch das Gold durch die Hitze der Läuterung bewährt werde, verglich der Apostel. Die Liebe Gottes lasse dies gelingen. Gott habe uns erwählt, weil er immer mit uns zusammen sein wolle. Diese Hoffnung lasse nicht zuschanden werden, wie es im Bibelwort heißt, denn sie sei auf die Liebe Gottes gegründet. Göttliche Liebe sei mit der menschlichen Liebe nicht vergleichbar. Der Liebende erwarte, wieder geliebt zu werden. Gott möchte auch wieder geliebt werden und habe dazu den Heiligen Geist als Gotteskraft geschenkt. Im Heiligen Abendmahl liege die Kraft, Vorsätze zur Tat werden zu lassen. Selbst wenn man sich über die eigene Unvollkommenheit schäme, könne man seine Hoffnung ganz auf Gott setzen. "Er beschämt nicht, er vergibt immer wieder und kennt die menschlichen Grenzen. Gottes Zusage, für uns einen Platz in der Herrlichkeit bereitet zu haben, kann uns niemand streitig machen", rief der Apostel den Senioren zu.

Evangelist Peter Spormann (Bodenfelde) und Priester Manfred Köhler (Bad Lauterberg) leisteten in dem Festgottesdienst weitere Predigtbeiträge. Unter den Gottesdienstteilnehmern befanden sich auch unsere Bischöfe im Ruhestand Gerhard Irmer und Rainer Knigge.

Bericht: WG / akli. Fotos: HB